Wiederaufbau Thüringenhaus Solothurn

Wiederaufbau Thüringenhaus Solothurn

Studienauftrag, Engere Auswahl
Zeitraum
2024
AuftraggeberIn
Bürgergemeinde Solothurn
Holzbauingenieur
Lauber Ingenieur AG Luzern
HUMMBURKART ARCHITEKTEN: Wiederaufbau Thüringenhaus Solothurn
HUMMBURKART ARCHITEKTEN: Wiederaufbau Thüringenhaus Solothurn
HUMMBURKART ARCHITEKTEN: Wiederaufbau Thüringenhaus Solothurn
HUMMBURKART ARCHITEKTEN: Wiederaufbau Thüringenhaus Solothurn
HUMMBURKART ARCHITEKTEN: Wiederaufbau Thüringenhaus Solothurn
HUMMBURKART ARCHITEKTEN: Wiederaufbau Thüringenhaus Solothurn
HUMMBURKART ARCHITEKTEN: Wiederaufbau Thüringenhaus Solothurn
HUMMBURKART ARCHITEKTEN: Wiederaufbau Thüringenhaus Solothurn
HUMMBURKART ARCHITEKTEN: Wiederaufbau Thüringenhaus Solothurn
HUMMBURKART ARCHITEKTEN: Wiederaufbau Thüringenhaus Solothurn

Das Thüringenhaus, das Schwaller- und das Rüeflihaus sind als Teil der Stadtmauer auf den Park der ehemaligen Schanzenanlage und zur Innenstadt ausgerichtet. Der aus Holz konstruierte Wehrgang zwischen Thüringenhaus und Riedholzturm ist über den geschlossenen Innenhof gut ersichtlich.
Der Brand vom März 2022 hat das Dach und das oberste Geschoss vom Schwaller- und Rüeflihaus komplett zerstört. Ein Grossteil der Grundmauern und der Balkenanlage konnte gesichert werden. Die wenigen verlorenen Teile der Aussenmauer in Bruchstein können analog Bestand ergänzt werden.
Die Umnutzung der drei Gebäude zu Alterswohnungen, die bisher als Alters- und Pflegeheim der Bürgergemeinde genutzt wurden, bedingt eine wesentliche Veränderung, welche von den kleinzelligen Zimmern hin zu 1½ bis 3 ½ Zimmer Wohnungen umstrukturiert werden muss.

Das Thüringenhaus und das Rüeflihaus sind als ehemalige Obrigkeitsbauten an der Fassadengestaltung gut ablesbar. Staffelfenster, gefasste Kalksteingewände mit Hohlkehlen sowie Gesimse zeichnen die Bauten aus. Das auf einem Plateau stehende Thüringenhaus weist markante Eckpfeiler aus Kalkstein auf. Die Nordseite des Gebäudes wurde im 19. Jahrhundert zu einer Neurenaissance Fassade umgestaltet. So reagierte der prominente Bau auf die Gebäude ausserhalb der Stadtmauer.

Das Schwallerhaus mit angebautem eingeschossigem Stall ist durch spätere bauliche Veränderungen zu dreigeschossigen Wohnungen in schlichter Weise ergänzt worden. Durch die Nutzung als Alters- und Pflegeheim war bis 1991 eine Kapelle im 1. Obergeschoss integriert. Die Rundbogenfenster in der Stadtmauer sind in diesen Räumlichkeiten noch ersichtlich. Das Schwallerhaus wurde vor und nach der Restaurierung von 1991 als Verbindungsgang zum Rüeflihaus genutzt. Dies hat die räumliche Struktur des Gebäudes bis anhin von Osten nach Westen unterteilt. In den 90er Jahren wurde im abgesenkten EG die Industrieküche und die Technikräume eingebaut.
Die bewegte Dachlandschaft der östlichen Häuserreihe an der Stadtmauer aus Tonziegeln und Kupferverblechungen, Lukarnen und Dachliegefenster sowie den unterschiedlich ausgerichteten Dachuntersichten in Holz sind prägende Merkmale der Altstadt.

Zwischen dem Thüringenhaus und dem Schwallerhaus spannt sich ein geschlossener Innenhof auf, über den man zum Riedholzturm kommt. Dieser Innenhof hat in den letzten Jahrhunderten verschiedene Veränderungen erlebt, die den damaligen Nutzungen gedient haben. Momentan ist am Thüringenhaus ein eingeschossiger Ausbau als Erweiterung der Mensa angedockt und am Schwallerhaus das Treppenhaus mit Lift und die Erschliessung beider Häuser einen Windfang, der die Küche im Schwallerhaus mit dem Essraum im Thüringerhaus verbunden hat. Alle diese Anbauten haben den Innenhof verdichtet und kaum mehr lesbar gemacht.